Sonntag, 23. August 2009

Samstag, 22. August 2009

Materialtest am Balaton

Naegel mit Koepfen

Kaum ein Radweg ist schneller und haeufiger befahren als der Donauradweg. Dass doch einmal etwas dazwischen kommen kann, hat Pascal eindrucksvoll bewiesen. Ein wahrlich wuerdiger Nachfolger als Sonderkompass der Woche!

Balaton, Zigeunerdoerfer und kroatische Schnaepse

Nach erholsamen Tagen in Budapest holte uns die Realitaet wieder ein und der Ritt auf den heissen Roessern begann von Neuem. Die Sonne brannte von nun an so unerbittlich, dass das Fahrrad fahren an sich fast unmoeglich war. Neue Ziele vor Augen haben wir uns trotzdem motivieren koennen und regelmaessig frueh aus den Betten gequaelt, um zumindest noch ein paar Stunden ohne Hitze zu haben. Die naechsten Etappen boten viel Abwechslung und wir erreichten am Ende das sechste Land unserer Reise...
Die erste Etappe von Budapest an den Balaton war schier unertraeglich. 100 km an der Bundesstrasse 7 haben uns alle nicht kalt gelassen. Am Abend konnten wir einen regelrechten Film aus Dreck, Fliegen, Abgasen und Schweiss aus dem Gesicht wischen. Immerhin hatten wir die Moeglichkeiten, uns im Wasser zu erfrischen und bekamen durch die Weite des Plattensees einen ersten Vorgeschmack auf das uns erwartende Meer. Der Balaton ist der "Stolz eines Volkes ohne Meer", er hat nicht die Art von Tourismus, die wir im Vornherein erwartet bzw. befuerchtet hatten. Es gibt zwar sehr viele Deutsche und man wird standesgemaess auf Deutsch angesprochen. Ansonsten ist es aber ein wirklich schoener See mit ruhigen, schicken Doerfern.
Schoen war fuer uns, dass das Wildcampen in Ungarn relativ verbreitet und ueblich ist. Es gibt zudem eine enorme Anzahl an Fahrradfahrern, die die gut ausgebauten Fahrradwege am Balaton nutzen. Am zweiten Tag wachten wir vor dem Sonnenaufgang auf und genossen unser Fruehstueck mit der aufgehenden Sonne ueber dem See. Ein perfekter Start in den Tag...
Wir verabschiedeten uns vom See und gelangten Richtung Osten in den benachbarten Nationalpark, der fuer Fahrraeder eigentlich nur mit Erlaubnis befahrbar ist. Nach ca. 15 Minuten zeigte sich warum...
Es half alles nichts. Wir fragten bei einem Ungarn nach, ob es sich um die richtige Route handelte und seine Antwort war schlicht und einfach, "schwimmen und dann spaeter nach rechts...". Wir durchquerten erfolgreich den Fluss und der Weg nahm seinen Lauf durch den sehr schoenen Park. Im Anschluss fuhren wir auf dem Weg an die kroatische Grenze durch Zigeunerdoerfer, in denen grosse Familien mit deutlich dunklerer Hautfarbe vor ihren Haeusern im Garten sassen. Es war ein Gefuehl, wie durch eine Tuer in eine neue Welt zu stossen. Die Zigeuner durch den Nationalpark vom touristischen Balaton getrennt. Nach einer Fahrt durch die Industriestadt Nagykanisza ging es ueber ruhige Strassen mitploetzlich sehr schicken Ferienorten bis zu einem See etwa 30 km vor der ungarisch-kroatischen Grenze. Hier erholten wir uns von der bruellenden Sonne.
Am naechsten Tag stiessen wir auf uns erste "richtige" Grenze mit zwei Grenzkontrollen. Wir bekamen einen Pass in den Stempel und das erste kroatische Grundvokabular mit auf den Weg. In Kroatien waren genauso viele Maisfelder wie auf ungarischer Seite, ueberwiegend mit Gensamen von Pioneer oder BASF ("The chemical company") genutzt. Viele Leute in den Doerfern freuten sich ueber vorbeifahrende Radfahrer. Nicht so zwei Hunde, die uns ca. 500 m durchs Dorf jagten, und die Polizei, die uns bei unserer Mittagspause im Park die Paesse zur Kontrolle etwa 10 Minuten abnahm. Das Etappenziel Zagreb rueckte naeher und das Tempo wurde schneller. Wie schon bei den Grossstaedten zuvor gerieten wir etwa 25 km vor Zagreb in einen Rausch und absolvierten sie bei fast 35 Stundenkilometern im Sprint...
In Zagreb erwarteten uns Kruno und Marina, Freunde von Angela, die in ihrem Garten fuer uns das gewohnte Feierabendbier hatten. Spaeter kamen Freunde von ihnen vorbei, es gab Cevapcici und im Fernsehen lief Dynamo Zagreb gegen Hearts of Midlothian (4:0 zur Freude aller Kroaten)... Am naechsten Tag konnten wir in eigenen Betten (!) endlich wieder ausschlafen und genossen ein zivilisiertes Fruehstueck am Tisch mit eigener Tasse, eigenem Teller und eigenem Messer, ohne sich um den morgendlichen Kollektivkaffee zu streiten. Anstatt direkt ins Zentrum zu fahren, halfen wir noch schnell als deutsche Gastarbeiter mit beim Hereintragen von 5 Tonnen Briketts fuer den Winter...

Nach getaner Arbeit fuhren wir gemeinsam in die sympathische und ueberschaubare Altstadt. Ein glueckliches Privileg von einheimischen Kroaten herumgefuehrt zu werden. Spaeter trafen wir auf einen anderen Freund von Angela, der uns mit dem Nachtleben in Zagreb bekannt machte. Es gab lokales Bier und viele lokale Schnaepse...
"Rakija, Rakija
svemu je kriva,
zbog tebe, rakijo,
ženit ću se ja..."
Morgen frueh geht es Richtung Plitvicer Seen und von dort aus endlich ans Meer...

Sonntag, 16. August 2009

Sozialismus, Kapitalismus, verlassene Grenzen und unsere erste Nachtfahrt

Viel ist passiert seit unserer (zweiten) Abfahrt aus Prag. Viel ist passiert, viel haben wir gesehen, wovon man nur einen Bruchteil wiedergeben kann. Die Muskeln gewoehnen sich langsam an die Belastung und man fuehlt sich ausserordentlich gesund mit so viel Zeit an der frischen Luft und tagtaeglicher Bewegung. Und auch nicht unwichtig, die Fahrraeder haben diese Mal bis auf kleinere Pannen gehalten!Ab und an kehrt doch irgendwie Routine ein beim taeglichen Zeltabbau, Aufbruch, Kilometer fahren und Zeltaufbau, Essen usw...
Ca. 50 km hinter Prag stiessen wir zufaellig auf den Radweg "Green Ways Praha - Vienna". Dieser Weg leitet einen ueber Nebenstrassen und Waldwege, durch Doerfer und vorbei an lokalen Sehenswuerdigkeiten. Man kommt zwar nicht auf den schnellsten Weg am Ziel an, sieht aber dafuer ausserordentlich schoene Wege und Landschaften. Der Weg war ein absoluter Gluecksfall und bisher der schoenste Radweg, den wir gefunden haben. Man trifft im Gegensatz zum Donauradweg nur relativ wenig Radreisende. Die bisher einzigen, mit denen wir uns unterhielten, waren 4 Franzosen. Vollgepackt ohne Ende war klar, dass sie einen laengeren Weg haben wuerden. Dass er auch ueber Istanbul fuehrt, hatten wir aber trotzdem nicht erwartet...
Zwei Tage nach Prag erreichten wir nach einer horrend langen Etappe voellig erschoepft einen im Wald versteckten Campingplatz. Schlicht gehalten mit Wellblechhuetten sowie abendlichen Alleinunterhaltung mit Keyboard und tschechischen Klassikern. Irgendwie nett und mit Ostcharme. Unsere naechste Etappe endete nach einigen Bergen wiederum auf einem Campingplatz. Dieses Mal der kapitalistische Gegenentwurf. Volles Partyprogramm mit riesiger Konzertbuehne, VIP-Zelt und Feuerwerk ueber den See. An einem Tag vom Sozialismus zum Kapitalismus. Wer hat das schon geschafft?
Ausgeschlafen fuhren wir am naechsten Tag weiter, mit dem bescheidenen Ziel in Oesterreich anzukommen. Die Grenze war die vielleicht schoenste der bisherigen Reise. Ein verlassener Sandweg, wo man nach einer Weile auf ein Schild mit der Aufschrift "Europaplatz" stoesst. Der Sandweg fuehrt danach als recht praechtige Birkenallee weiter. Damit auch jeder weiss, dass er in Oesterreich angekommen ist... Wir schliefen im Garten eines alten Zollhauses, das als Hotel umfunktioniert wurde. Um ein Bier und Wein mit den einheimischen Gaesten kamen wir nicht rum, was sich aber als sehr unterhaltsam herausstellte...
Die folgende Etappe ging im Express bis nach Wien, wo wir einem Abend auf einem Campingplatz und den anderen bei einem Couchsurfer schliefen. Der Wiener an sich stellte sich als sehr kommunikativ, hilfsbereit und freundlich heraus. Nach einer schnellen, aber eher langweiligen Etappe auf dem Donauradweg und einer Nacht im schmucken, aber von Touristen ueberlaufenen Bratislava fuehrte unsere Route weiter durch Ungarn in Richtung Zagreb.
Nach ca. 60 eher schleppenden Kilometern auf Landstrassen und dem Donauradweg machten wir halt in Mosónmagyovar. Wir schlugen uns die Baeuche voll und entschieden uns spontan, motiviert von der kurzen Entfernung, direkt durch die Nacht nach Budapest zu fahren! Auf dieser hatten wir einige interessante Begegnungen mit lokalen Ungarn...
Erste Begegnung in Györ, waehrend wir wieder einmal planlos an einer Ecke standen. Ein Mann, der eher nach Bettler aussah, sich dann aber als ortskundiger Touristenfuehrer herausstellte. Er erklaerte uns den Weg nach Budapest und gab uns eine Touristenkarte mit auf den Weg. Ohne ihn haette unsere ambitionierte Nachtfahrt unter Umstaenden ein fruehes Ende gefunden. Zweite Begegnung kurze Zeit spaeter an der Ortsausfahrt von Györ, als wir wieder einmal relativ planlos hin und her fuhren. Eine aeltere Frau, die auf uns beim Zigarettenkauf aufmerksam wurde, uns buchstaeblich an der Hand nahm und abermals den Weg nach Budapest erklaerte. Beide sprachen sehr gut Deutsch und waren kaum ueberrascht ueber unser Vorhaben, durch die Nacht zu fahren. Naechste Begegnung vor einem Strassenschild mit der Kilometeranzahl nach Budapest. Ein besoffener Mann, der von uns beim Versuch, ein Foto zu schiessen, aufgehalten wurde. Aus der einfachen Frage entwickelt sich eine unterhaltsame Unterhaltung ueber Sprachbarrieren und Verstaendigungsschwierigkeiten hinweg. Er schien uns gerne zu moegen, Pascal ganz besonders...
Weiter ging es in Richtung Budapest auf dem Radweg, der schon bald sein Ende nahm und uns auf einer Strasse ausliess, wo Fahrradfahrer offiziell verboten sind. Wir fuhren etliche Male hin und her und suchten den Weg dann im Wald. Nach kurzer Zeit und riesigen Schlagloechern stiessen auf vereinzelte Lichter. 3 Angler an der Donau! Als sie uns sahen und von unserer Idee hoerten, kamen sie aus dem Lachen nicht mehr heraus, ladeten uns auf einen "Colorado Cocktail" (Balatonwein mit Soda) ein und versuchten uns auf unserer Route weiterzuhelfen. Wieder einmal eine schoene und lustige Begegnung ohne eine gemeinsame Sprache zu finden.
Angeheitert und aufgewaermt fuhren wir weiter. Die Nacht war mittlerweile tief fortgeschritten. Wie in Trance mit Akkus und Kopfleuchten heizten wir ueber die Landstrasse. Leider war der Weg nach Budapest doch zu lang fuer eine Etappe, weswegen wir ein paar Stunden in Komárom auf einem Campingplatz schliefen und am naechsten Morgen im aufkommenden Regen weiterfuhren.
Mit grosser Freude kamen wir in Budapest an, schlugen uns wieder einmal die Baeuche voll und erholten uns in der Wohnung von Bence (aus dem Chamaeleon). Budapest ist der Hammer! Der Umweg hat sich jetzt schon gelohnt, wir haben die Stadt aufgesaugt und ein bisschen das Nachtleben ausprobiert. Der zweite Abend fuehrte uns in grosser Euphorie zum Sziget, wo wir gerade noch rechtzeitig zum Konzert von Babylon Circus ankamen...
Heute erholen wir uns von den letzten Etappen und naechtlichen Touren. Morgen geht dann der "Alltag" wieder los. Die Route wird uns wahrscheinlich am Balaton vorbei in Richtung Zagreb fuehren...

Zitat der Woche

Kurz nach der Ueberquerung der Tschechisch-Oesterreichischen Grenze in einem Gespraech mit Einheimischen ueber Prag...
"Kennt ihr den Prominentenpark?"
"Nein, wir waren nur einanderthalb Tage da."
"Den Sexpoark?"
"Naa, des is a Puff."
"I woa nur 2 Tage dort und hoab 16 Frauen geschustert. Danach musst i wieder zur Frau. Waer i laenger geblieben, waer sie misstrauisch geworden."

Montag, 10. August 2009

Impressionen der letzten Tage in Tschechien




Jan und die totale Destruktion

50 km hinter Prag, leichte Frustration auf Grund schlechter Etappe. Irgendwas rattert schon eine ganze Weile am Fahrrad und die Kette springt am Berg auch mehrmals raus. Wir stellen die Schaltung mehrmals nach und versuchen es erstmal. Dann am nächsten Berg ein beständiges Rattern. Plötzlich knallts am Rad! Ich kann weder nach vorne noch nach hinten mit den Beinen und kippe mit dem Schuh fest in der Pedale verankert zur Seite. Das Fahrrad eine Katastrophe. Der Umwerfer in den Speichen und die Kette auseinandergerissen.
Wir fahren mit Bus und Bahn frustriert zurück nach Prag und bringen das Fahrrad am nächsten Tag in die Reparatur...

Montag, 3. August 2009

Istanbul geliyorum

Istanbul wir kommen!!!

Erster Kompass geht an Leon


Nachdem ich nach dem ersten Platten schon in Fuehrung lag, wurde am Ende der ersten Woche doch Leon einstimmig zum Kompass der Woche gekuert. Der Grund: Die ewige Suche nach der richtigen Sache! Immerhin war sie bisher am Ende unerwarteter Weise immer von Erfolg gekroent...

Impressionen der ersten Woche

Polen und Tschechien

Das Leben des Vagabunden ist kein leichtes...

dachten wir uns, nachdem wir kuzerhand auf einer Wiese in der unmittelbaren Naehe eines Dorffestes verschwinden mussten. Etwa 2 Stunden zuvor befanden wir uns noch euphorisch nach ueberstandener erster Bergetappe mit Ankunft in einem Dorffest mit "NewOrleansBlues" und vermeintlich perfekter Idylle auf einer weitlaeufigen Wiese. Die wurde leider irgendwann durch ein von einem Feldweg ankommendes Auto gestoert. Aus diesem stieg jedoch niemand aus, sondern man sah lediglich schemenhaft jugendliche Gestalten am Rauchen. Nach einer gefuehlten Ewigkeit des Duckens und Abwartens stieg irgendwann einer aus, nur um genauso ueberrascht wie wir festzustellen, dass sie nicht die Einzigen auf der Wiese waren... Unser "Versteck" erschien uns troz allem nicht mehr wirklich sicher, so dass wir in Finsternis die Strasse weiterfuhren...

Drei Tage vorher...

Nach einer Nacht ohne Schlaf vor unserer Abfahrt und einer Nacht mit wenig Schlaf am Katjasee machten wir uns am Nachmittag auf den Weg Richtung Polen. Die Stimmung war gut, vermischt mit leichter Aufgeregtheit, was uns wohl erwarten wuerde, und leichter Wehmut, alle nach Berlin zurueckfahren zu sehen.
Nach einigen Stunden am etwas lahmen Oder-Radweg ueberquerten wir die Grenze und schlugen im Dunkeln unser erstes Lager zwischen zwei Feldern auf. Eine schoene Nacht unter klaren Sternenhimmel. Ausgeschlafen ging es weiter Richtung Osten... Wohl kaum werde ich vergessen, wie Leon und ich in einem klitzekleinen Tante-Emma-Laden in einem Dorf in Polen eintraten, um Wasser zu kaufen. Lange Gesichter, so als daechten sie: "Wer sind diese Leute und was wollen die hier in ihren engen Astronautenkostuemen?..." Ein Gefuehl, als traefen wir als ungeladene Gaeste auf einer Hochzeit ein. Als ich mich danach von oben nach unten betrachtete, wusste ich warum. Was fuer ein Kontrast zu der Lebenswelt der Leute im Dorf...!
Nach einer insgesamt vor allem fuer mich strapazioesen Etappe mit einem Schlafort in einem Mueckenressort entschieden wir uns am naechsten Morgen kurzerhand, die Route zu aendern und nicht nach Krakau, sondern direkt Richtung Sueden zu fahren. Der Weg war einfach etwas zu lang gewaehlt, um noch Zeit fuer andere Dinge als Fahrrad fahren zu finden.
Auf den naechsten Stationen folgte denn auch ein Highlight nach dem anderen. Atemberaubende Landschaften, verschlafene Doerfer und zerfallene Burgruinen. Eigentlich wollten wir direkt ueber die Grenze nach Tschechien fahren, blieben dann aber auf einem Oekofestival etwa 10km davor haengen... Leckeres Essen (ueberwiegend umsonst fuer uns), grosse Gastfreundschaft, unglaublich nette Menschen und eine erstaunliche Mischung von Hippies und Traditionen. Nicht einfach fiel uns der Abschied am naechsten Tag. Doch die naechste Etappe wurde eigentlich noch schoener. Sie fuehrte uns zum ersten potenten Berg und rein ins naechste Fest, dieses Mal auf tschechischer Seite...

Mittlerweile sind wir in Prag angelangt, geniessen unseren ersten Ruhetag, lassen die Muskeln sich erholen und versuchen die erlebten Ereignisse zu verarbeiten... Der Plan ist, morgen weiter Richtung Wien und Bratislava zu fahren. Ob es wirklich so kommen wird, weiss man nicht. Bisher hat sich gezeigt, dass Plaene in erster Linie dazu da sind, sie wieder ueber den Haufen zu werfen...

Abgesehen von zwei Speichenbruechen, einem Platten und insgesamt drei Kettenrissen laufen die Fahrraeder auch noch wie eine Eins. Sie sehen nicht nur aus wie Motorraeder, sie fahren sich auch ein bisschen so, nur ohne Motor. Etwas langsam im Antritt und behaebig in der Beweglichketi schiessen sie die Strassen entlang, wenn sie einmal Fahrt aufgenommen haben...

Tour de France feeling nahe Reichenberg

Aufgeschnappt

Wenn man so mit dem Fahrrad durch die Gegend faehrt, macht man doch immer wieder erstaunliche Bekanntschaften, trifft Leute jeglicher Couleur, die ab und an erstaunliches Zeugs von sich geben. Durch unsere Austronautenoutfits und vollbepackten Fahrraeder fallen wir natuerlich sehr auf, so dass die Leute oftmals von alleine auf uns zukommen. In anderen Situationen entstehen Unterhaltungen waehrend der Fahrt, wenn wir nach dem Weg fragen. Schoen war die Aussage einer Frau in Guben kurz vor der Grenze, die wir nach dem Weg zu Kaufland fragten. "Ich kann nicht denken. Sag dus ihnen, du bist Autofahrerin! (zu ihrer Freundin oder Tochter)". So viel zum Bildungsniveau im tiefen Osten Deutschlands...
Grosse Augen oder einfach nur Unverstaendnis bekommt man haeufig, wenn man von unserem Vorhaben berichtet. In Polen kam noch ein weiterer Aspekt dazu: die Moslems!
Als Reaktion auf unser Reiseziel entgegnete uns ein Herr vor einem Supermarkt in Polen:"ZU DEN MOSLEMS? Habt ihr auch Gewehr und Pistole dabei?" Einen Tag spaeter rief uns unser Kumpel Luka nach einem Oekofestival lachend hinterher "When you're in Istanbul, tell the moslems to go away from Europe!"...

Kompass der Woche

In dieser Kategorie werden jene gewuerdigt, die sich durch aussergewoehnliche Orientierungslosigkeit, konstante Zerstreutheit oder erstaunliche Verplantheit ausgezeichnet haben. Sie werden jede Woche mit einem Foto illustriert, in denen sie in einem Moment der Ungewissheit ertappt wurden.